Wäre nix für mich, aber solange es für dich funktioniert, einwandfrei! =)
Ich weiß nicht... zuviele Ideen sind für mich höchstens dadurch störend, dass ich einen Haufen Kram machen will und dafür bereits durchgeplanten Kram vernachlässige. Aber das ist nicht wirklich ein Problem - ich lebe ja nicht von dem Kram (was einer der Hauptgründe ist, warum ich nicht nur davon leben wollen würde!). Dass eine Geschichte zu überladen wird, hatte ich eigentlich lange nicht mehr, was allen voran daran liegt, dass ich die inzwischen eigentlich immer mindestens grob plane, bevor ich schreibe (und mich da auch sehr gut zurückhalten kann). Andere Ideen kommen dann halt in was anderes - oftmals damit verbundenes!
Hab da gerade sogar ein perfektes Beispiel.
Der ein oder andere hat vielleicht mitbekommen, dass ich ein Pen&Paper-Rollenspiel (Los Muertos) geschrieben habe, das sich teilweise um aztekische Mythologie dreht. Dementsprechend hab ich mich über Jahre damit beschäftigt und so einiges an interessantem Wissen angesammelt - das natürlich bei weitem nicht alles in das Rollenspiel gepasst hat (wäre überladen geworden, habe mit der Zeit vieles gekürzt)! Die Konsequenz: Die überschüssigen Ideen sind "übergeschwappt", unbewusst und bewusst. Vor einigen Tagen habe ich etwa die Kurzgeschichte "Blut und Sonne" fertig geschrieben (lediglich zwei Seiten, und trotzdem ein halbes Jahr gebraucht!), die sich mit der Ritualistik und zwei speziellen Göttern beschäftigt (der Rest bewusst rausgekürzt und lediglich in kleinen Details mit drin!), während ich mindestens eine andere tolle Gestalt mit in das Mythologie-Hip-Hop-Projekt übernehmen werde. Und wisst ihr was? Das ist wahrscheinlich noch nicht mal das Ende. Die Ideen werden mein Leben lang mit in solche Geschichten einfließen, und solange werde ich sie aufheben, bis sie passen.
Wer sozusagen irgendwann mal genau in meine Sachen guckt, wird meine Gedankengänge nachvollziehen können - aber ich werde mich hüten, das innerhalb einzelner Werke zu deutlich zu haben, denn wenn ich eins nicht abkann, ist es Selbstbeweihräucherung von Autoren.
War übrigens auch mal anders. Ich habe ein fertiges Shadowrun-Buch hier liegen (von vor 5 Jahren oder so), hunderte Seiten mit einer abgeschlossenen Geschichte, die Drachen, Elfen, Vampire, KIs, Sprengstoff, Regionalpatriotismus, legendäre Kybernetik, Götterkulte, Wolfskinder, Engel, Dämonen und Elementare beinhaltet. Unter anderem. Das ist selbst für Shadowrun völlig überladen, wie ich heute weiß; aber es war auch sozusagen der Wendepunkt für mich, mich am Riemen zu reißen.
Das Ganze hat natürlich einen Nachteil: Man muss sich zurückhalten. Aber speziell, wenn man das Schreiben als Hobby macht (und nicht zwingend als Lebensunterhalt), ist es eine wunderbare Sache, den Kopf voller Ideen zu haben.
@Steel: Sag mir mal, welche deiner Sachen du bisher am besten findest. Dein Stil ist mir nämlich tendenziell zu anstrengend für wirklich lange Texte (ebenso wie ich ihn genial für kurze finde, pure Ansichtssache), aber einen will ich doch gern mal lesen.